Phytotherapie

Der Begriff Phytotherapie bezeichnet die medizinische Anwendung von Pflanzen und die Wissenschaft, die sich mit der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen befasst. Die Phytotherapie gehört mit zu den ältesten medizinischen Therapieformen überhaupt. Die moderne Phytotherapie versteht sich als ein Bereich der naturwissenschaftlich orientierten Medizin.

Allgemeines

Der Begriff Phytotherapie (Pflanzenheilkunde; griech. Phyto = Pflanze; griech. Therapeia = Heilkunde) für die medizinische Anwendung von Pflanzen und die Wissenschaft, die sich mit der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen befasst, wurde von dem französischen Arzt Henri Leclerc (1870 - 1955) geprägt. Arzneipflanzen werden allerdings schon seit Jahrhunderten und zum Teil seit Jahrtausenden in den verschiedenen Kulturkreisen zur Vorbeugung, Linderung und Heilung von Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen verwendet. Die Phytotherapie gehört mit zu den ältesten medizinischen Therapieformen überhaupt. Bereits vor knapp 5000 Jahren wurden in China und Indien Krankheiten erfolgreich mit Hilfe verschiedenster Heilpflanzen behandelt. Später wurden Heilpflanzen in allen Hochkulturen von China bis Indien, von Griechenland und Rom bis Mittel- und Südamerika eingesetzt und waren bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts auch bei uns die wohl wichtigsten Heilmittel. Erst in den Dreissigerjahren des 20. Jahrhunderts begann die pharmazeutische Industrie, Arzneimittel und Nahrungsergänzungen (z.B. Vitamine) auf chemisch-synthetischem Weg herzustellen. Dies drängte die pflanzlichen Produkte in den Hintergrund. Heute zeigt der Trend sowohl in der Ernährung als auch insbesondere in der Gesundheitsvorsorge erneut in Richtung Natur. Auch die moderne Medizin befasst sich heute wieder vermehrt mit der natürlichen Heilkraft der Pflanzen und anerkennt die Heilpflanzen und die daraus gewonnenen Heilmittel zunehmend als natürliche, ergänzende und unterstützende Arzneimittel. Von den «besonderen Therapierichtungen» wurzelt die Phytotherapie in der traditionellen Medizin, während die Homöopathie eine «Alternative» auf den eigens von Hahnemann erdachten Prinzipien beruhende Heilmethode darstellt. In der Phytotherapie werden Heilpflanzen im Gegensatz zu den Homöopathika nach schulmedizinischen Gesichtspunkten bezüglich der Indikationen und Dosiswirkungsbeziehung angewendet. Die moderne Phytotherapie versteht sich daher als ein Bereich der naturwissenschaftlich orientierten Medizin.

Im Zuge des deutlichen Anstiegs der Zivilisationskrankheiten in den vergangenen Jahrzehnten sowie des immer grösser werdenden Krankheitsspektrums haben vorbeugende Massnahmen zur Stärkung der Gesundheit an Bedeutung gewonnen. Im Zusammenhang mit einer bewussten Lebensführung und im Rahmen der verstärkten Zuwendung zu natürlichen und sanften Therapiemöglichkeiten wächst daher in der Bevölkerung das Interesse an der Phytotherapie. Phytotherapeutika (synonym: Phytopharmaka) erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Ihr Anteil nimmt sowohl in der ärztlichen Verordnung als auch in der Selbstmedikation rasch zu. Derzeit verwenden mehr als 2/3 der Weltbevölkerung Formen der Phytotherapie sowie pflanzliche Nahrungsergänzungen zur gesundheitlichen Unterstützung und zur Vorsorge als eine wesentliche oder primäre medizinische Therapie und täglich werden es mehr. Zählten beispielsweise nach der kürzlich erschienenen Allensbach-Studie (2002), 1970 erst 52% der Bevölkerung Deutschlands zu den Naturheilmittelanwendern, waren es 2002 bereits 73%. Im Veterinärbereich besitzen Phytotherapeutika und pflanzliche Ergänzungsfuttermittel noch nicht den gleichen Stellenwert wie im Humanbereich. Unverkennbar ist jedoch auch bei Tierhaltern wachsendes Interesse und das Bedürfnis zur gesundheitlichen Versorgung auf der Basis der rationalen Phytotherapie. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Arzneimittel und Ergänzungsfuttermittel nebenwirkungsarm sind. Leider gab es bisher weder in der Schweiz noch im Ausland speziell für Tiere entwickelte, wissenschaftlich geprüfte und zugelassene oder registrierte pflanzliche Tierarzneimittel, Ergänzungsfuttermittel und Pflegeprodukte. Die Firma Bogar AG hat sich die Erschliessung dieser Versorgungslücke sowie die Bereitstellung einer natürlichen Alternative zu den chemisch-synthetischen Präparaten zum erklärten Ziel gesetzt, und sich auf die wissenschaftliche Entwicklung, Herstellung und die Vermarktung qualitativ hochwertiger pflanzlicher Arzneimittel und Ergänzungsfuttermittel für Haus- und Nutztiere spezialisiert.

Geschichte

Schon fast 2500 Jahre sind verstrichen, seit Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, als erster den Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Gesundheit entdeckte. Seither hat sich viel verändert, die Wissenschaft hat auf allen Gebieten riesige Fortschritte gemacht, aber Hippokrates´ Theorie bleibt bis heute aktuell. Pflanzen werden schon seit Jahrtausenden nicht nur als Nahrungsmittel genutzt, sondern auch als medizinische Heilmittel erfolgreich eingesetzt. Und bereits vor knapp 2000 Jahren beschrieb der Wegbereiter der heutigen Galenik, Claudius Galen (131 - 199 n. Chr.) aus Pergamon in Kleinasien, 304 Medikamente, die alle aus Pflanzen hergestellt wurden. Kräuter und Pflanzen bilden selbst in unserer heutigen, von der synthetischen Chemie geprägten Zeit noch die wohl wesentlichste Grundlage für eine Vielzahl von Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln. Zwar beherrschen seit einigen Jahrzehnten die chemisch-synthetischen Arzneimittel den Markt, doch der Trend der letzten Jahre geht verstärkt in Richtung Natur. Sowohl die Ernährungswissenschaften als auch die moderne Schulmedizin befassen sich heute wieder vermehrt mit den charakteristischen Eigenschaften von Pflanzen. Erneut anerkennen sie, in rasch zunehmendem Masse, aus Kräutern und Arzneipflanzen hergestellte Phytopräparate als wirksame, moderne Ernährungs- und Gesundheitsversorgung und als komplementäre Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel. Mit der gegenwärtig rasch wachsenden Anzahl klinischer Studien, zeigt sich immer deutlicher, dass rationale Phytopräparate mit Recht sowohl in der modernen Nahrungsergänzung als auch in der Vorbeugung und Behandlung insbesondere von chronischen Beschwerden und Krankheiten wieder an Bedeutung gewinnen. Das gestiegene Bewusstsein der Bevölkerung für Gesundheit, Ernährung und Umwelt und die zunehmende Bereitschaft der Schulmedizin, sich den Naturheilverfahren – wie beispielsweise der rationalen Phytotherapie – zu öffnen, haben in den letzten Jahren zu einer verstärkten Nachfrage für pflanzliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel nicht nur in der Komplementärmedizin, sondern auch in der Schulmedizin und insbesondere in der Bevölkerung geführt. 

Nach neusten Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwenden weltweit etwa 80% der Weltbevölkerung weitgehend so genannte traditionelle, mehrheitlich pflanzliche Arzneimittel. Pflanzliche Produkte spielen auch in den hoch industrialisierten Nationen eine immer wichtigere Rolle. Nicht nur in der Selbstmedikation, sondern auch in der ärztlichen Praxis spielen pflanzliche Arzneimittel eine immer grössere Rolle. Vielen Ärzten ist bewusst, dass solche Präparate in der Lage sind, die chemisch-synthetischen Arzneimittel sinnvoll zu ergänzen oder sogar zu ersetzen, und dass sie im Gegensatz zu den chemisch-synthetischen Arzneimitteln meist keine oder zumindest wesentlich geringere Nebenwirkungen aufweisen. Aufgrund der guten Erfahrungen, die Ärzte und weite Teile der Bevölkerung bei sich selbst mit solchen pflanzlichen Produkten gemacht haben, ist es kaum verwunderlich, dass auch in der Veterinärmedizin sowie insbesondere in zukunftsorientierten landwirtschaftlichen Produktions-betrieben und bei zahlreichen Tierhaltern eine steigende Nachfrage nach tierspezifischen pflanzlichen Arzneimitteln und Ergänzungsfuttermitteln sowohl für Haustiere als auch für Nutztiere entstanden ist.